Sonntag, 3. Juni 2012

Der erste Fehler und die Freakshow

Tag 10 begann nach einer seeeeeehr ruhigen Nacht für uns gegen 08.00 Uhr.
o.k. für Torsten  bereits gegen 06.00. Schlaf wird ja bekanntlich überbewertet.
Eigentlich hatten wir ja  eher damit gerechnet, daß ggf. Tina schlecht schlafen würde.
Denn schließlich hatte sie am Vorabend ja noch eine unheimliche Begegnung mit ein paar Gestalten in Bone's Roadhouse.  Als wir den Laden betraten, saßen vorne am Tresen 4 oder 5 Einheimische beim Feierabendbier. Und die  hatten offenbar seit Monaten keine blonde Frau mehr  gesehen. Jedenfalls konnte Tina die wandernden Blicke regelrecht spüren.
Als wir nach dem Essen den Laden verließen ging das Ganze erneut los. Tina fühlte sich sichtlich unwohl und auch etwas angewidert. Kai und Torsten machten ihre Späße und zogen Tina den gesamten Weg zum Hotel  mit Gruselgeschichten über Serienkiller und sonstige Psychopaten auf.

Tina baute also wieder die übliche Alarmanlage auf, in dem der Koffer von innen vor die Tür gestellt wurde.
Wie bereits  erwähnt, verlief die Nacht im Country Inn jedoch vollkommen ohne Störungen.






Unser Blick am morgen aus dem Zimmer.


Beim Frühstück in den "parlour"-Räumen des Motels erinnerte alles sehr stark an eine Puppenstube.
Nur der 47" Plasma an der Wand passte so gar nicht in's Bild.


Kaum wieder auf der Straße, steuerten wir  bald die erste Aussichtsplattform an und ergatterten den einzig freien Parkplatz.



Wie man ganz klar sieht, war es wirklich der einzige Parkplatz


Gott sei Dank. Sonst wäre uns dieser Ausblick entgangen.


Kurz darauf kamen wir nach Mendocino. Zum Glück hatten wir Tina an Bord, die beim Blick aus dem fahrenden Auto sofort das erhöhte Postkartenpotenzial der Gegend erkannte. Sonst wären wir wohl einfach weiter gefahren. Hier ein paar Bilder:











Ein paar Meilen weiter trafen wir auf  folgende Ortschaft. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen wären rein zufällig. Dass die Einheimischen eine kleine Rechtschreibschwäche hatten, darüber haben wir mal geflissentlich hinweg gesehen. Aber Kai ist auch schon ganz andere Schreibweisen seines ( eigentlich ) doch leichten Namens gewohnt......


Im weiteren Verlauf des Highway 1 gab es wie gewohnt wieder diverse Gründe für einen kurzen Stop.






Immer wieder sahen wir beeindruckende Motive mit den Redwood Sequoias. Den Riesenmammutbäumen, die in Kalifornien weit verbreitet sind.


Für ein ganz besonderes Exemplar dieser Gattung machten wir einen kleinen Umweg und investierten US-$ 5,- für das einmalige Erlebnis  mit dem Auto durch einen Baum zu fahren.


Beim ersten Anblick war Torsten noch etwas skeptisch, ob unser Impala denn hindurch passen würde.
Schließlich kann man bei diesem Modell die Außenspiegel nicht einklappen.
Da es aber ohnehin nur ein Mietwagen ist und wir den Blick am liebsten nach vorne richten, gaben wir Gas ! Und siehe da:  Es passte.


Auf dem Areal rund um diesen Baum gab es neben einem Souvenirshop auch noch einen großen Tümpel und natürlich viel Wald.
Aus Letzterem hörten wir plötzlich merkwürdige Geräusche. Wir  hatten schon gehofft eventuell einen Bären sichten zu können und  bewegten uns todesmutig Richtung Wald.
Je näher wir dabei dem Tümpel kamen, umso besser konnten wir die Geräusche orten.
Bald wurde klar, daß es sich nicht um einen Bären handelte. Sondern eine große Horde von
Fröschen. Oder Kröten ? Die im Tümpel ihr Unwesen treiben. Ganz schön groß die Biester


Ein "Pflichtmotiv" für Kai und Tina war ein Schnappschuss mit einem Straßenschild des Highway 101  ( verläuft zum Teil parallel zum Highway 1 )
Gesagt, getan. Bitte sehr.


Ein weiterer spontaner Stop auf dem Highway brachte folgenden Schnappschuss.


Und dann war es  soweit. Gerade, als wir den Beschluss gefasst hatten, die Tour Richtung Seattle für  heute zu beenden und uns ein Motel zu suchen, haben wir einen Fehler gesehen.
Und zwar beim Wetter.  Was erlaube Petrus ????


Zum Glück hatten wir es nicht mehr allzuweit bis zur anvisierten Filiale der Motel 6-Kette.
Schnell das Eincheck-Prozedere erledigt, und dann auf die Jagd nach was Essbarem machen.

Ja,ja. Wir können es schon wieder hören. Müssen die denn schon wieder über's Essen reden ? Ja, müssen wir. Wenn auch in einer anderen Form, als wir es bislang getan haben. Dieses Mal gibt es nämlich keine Bilder von unserem Essen. Sondern ......
Aber mal der Reihe nach. Da Tina bis dato immer etwas zurückstecken musste, bzw. nie so ganz glücklich mit unserem Essen war, überließen wir ihr einfach die Wahl. Sie entschied sich spontan für Taco Bell. Dumm nur, dass wir in Arcata keinen fanden. Also machten wir ihr den Vorschlag einfach die 15 Minuten Zeit zu investieren, um nach Eureka zu fahren. Dort war uns auf dem Weg nach Arcata einer aufgefallen. Flugs schlugen wir die Richtung ein, ehe Torsten und Kai von hinten die erlösende Nachricht hörten: Das ist doch Quatsch. Lasst uns dorthin fahren, wo ihr eigentlich hin wolltet. Ins Oriental  Buffet Tina hatte es kaum ausgesprochen, da hatte Kai schon ein Grinsen im Gesicht und Torsten längst den Impala gedreht. Was wir dann aber dort erlebten, es ist mit einem einzigen Begriff zu verdeutlichen - Freakshow. Aber eine der ganz großen Art. Es erinnerte doch stark an einen Klassiker der deutschen Fernsehgeschichte auf N3 mit dem Titel "Monstren, Mumien, Mutationen". Ok. Es bedarf natürlich einer genaueren Beschreibung. Schon der Eintritt ins Lokal hinterließ eine Fragezeichen in unseren Gesichtern. Denn nachdem wir zu unserem Platz geleitet wurden, sollten wir noch bevor wir saßen unsere Getränkebestellung abgeben. Na gut. Auch in Deutschland kommt beim China-Mann ja relativ schnell die Frage "Haben schon gewählt"? Aber so ein Tempo kannten wir dann doch noch nicht. Als Kai dann ein Bier bestellte, der nächste Hammer. Die Bedienung wollte doch tatsächlich seinen Ausweis sehen. Kai war völlig perplex. Dass er jünger aussieht als er ist ( bitte verkneift euch die Kommentare ), ist er ja schon gewohnt. Aber das er noch nicht einmal die erforderliche Altersgrenze von 21 Jahren für ein Bier in den USA überschritten haben soll - das war auch für ihn eine neue Erfahrung. War die Bedienung etwa scharf auf ihn ? Oder gehört sie den chinesischen Triaden an und wollte auf diesem Wege etwas mehr über seine Identität erfahren ? Egal. Hauptsache er bekam sein Bier.
Nachdem die drei Touris dann endlich ihre Getränke hatten, ließen sie erstmal ihre Blicke durchs Lokal schweifen. Und Tina war sofort hellwach und hatte im Grunde genommen fast schon keinen Appetit mehr. Denn was sie auf den Tischen links und rechts von ihr geboten bekam - es bestätigte sie einmal mehr in ihrer Meinung über die amerikanische Esskultur: Es gibt einfach keine. Was sie zu sehen bekam, waren einfach nur extrem volle Teller. Meistens war es nicht nur einer, sondern zur Sicherheit gar ein Zweiter oder Dritter oder ........Vor denen saßen dann auch Menschen, denen die Lust und Freude am Essen deutlich anzusehen war. Wie Maschinen schaufelten sie die Mengen in sich hinein. Einfach nur widerlich. Haben die Amerikaner das System eines Buffets etwa nicht verstanden ? Also bei uns ist es so, dass man sich so oft bedienen kann, wie man will. Hier gilt scheinbar das Motto: Wer sich die Teller am vollsten gehauen hat und sie dann als erstes leer geschaufelt hat, der hat gewonnen. Tinas Kommentar: Sooooooooooooooo ekelig! Na gut, wir kümmerten uns nicht drum und ließen uns richtig Zeit. Kein Wunder, dass wir mitunter wie Außerirdische angeschaut wurden. Zumal wir an den Tischen neben uns den einen oder anderen fliegenden Wechsel ( teilweise bis zu dreimal ) miterleben konnten und mussten. Nach einem abschließenden Eis ging's zurück ins Motel. Dort nahmen wir erstmal die Waschmaschine in Beschlag, ehe wir uns auf's Zimmer verkrochen und selbstverständlich noch das eine oder andere Bier zu uns nahmen.....







2 Kommentare:

  1. Zum Thema Baumdurchfahrt gibt es eine Regel: Wenns knallt noch ein Meter.Ich bin entäuscht,wie war das mit dem Geräusch Bär (Frosch)Hä.Aber was Ihr da alles so seht Geil.
    Macht so weiter ich freu mich.

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    1. Ich habbei dem geräuschan alles mögliche gedacht. Aber ganz sicher nicht an Frösche. Ich war auch enttäuscht.

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