Montag, 11. Juni 2012

shuffle up and deal

Tag 17 - Der Tag der Tage. Und die Antwort auf Tinas "Was wollen wir hier überhaupt ?" - Frage.


WSOP 2012 / Event # 21   !!!!!!

Aus einer Bierlaune heraus am Pokertisch entstand die Idee  mal an einem Event der WSOP teilzunehmen.
Gute 2 Jahre nach den ersten losen Gesprächen darüber sind Tina, Kai und Torsten nun hier, und die letzteren Beiden haben  heute ihren großen Tag. Entsprechend kurz war dann auch die Nacht. Die Nervosität lässt grüßen. Nachdem wir uns von Tina, sie hatte sich dazu entschlossen den Tag am Pool zu verbringen, verabschiedet hatten, machten wir uns auf den Weg ins Rios. Zum Glück hatten wir alle notwendigen Dinge wie Players-Card und Turnier Buy-In schon vorher erledigt, denn es war schon ziemlich voll. So konnten wir uns das Treiben in aller Ruhe aus der Ferne angucken, ehe es um 11.50 Uhr endlich in unsere Räume ging. Während Kai kurz vorher noch mal für kleine Jungs unterwegs war, lief Torsten der erste Profi über den Weg. Greg "Fossilman" Raymer. Vielleicht war es auch nicht der erste. Doch Raymer ist aufgrund seiner Statur nicht nur nicht zu übersehen, sondern den hatten wir tatsächlich auch erkannt. Torsten hätte gerne ein Foto mit ihm gehabt, doch wie gesagt: Kai war ja "unterwegs". Schade eigentlich. So machte Torsten einfach so ein Foto mit dem Handy, doch das ist von der Qualität leider zu schlecht.

Pünktlich um 12 Uhr war es dann soweit: Die berühmten Worte "Dealers, shuffle up and deal" kamen vom Floorman. Da Torsten und Kai in unterschiedlichen Räumen saßen, gibt es natürlich auch zwei unterschiedliche Sichtweisen. Fangen wir mal mit Kais Turnierverlauf an:

Erstaunlicherweise war meine Nervosität in dem Moment verschwunden, als ich die ersten Karten in der Hand hielt. Als ich dann auch noch in der dritten Hand mein erstes Spiel mit AQ gewonnen hatte, war auch ich bei der WSOP angekommen. Im weiteren Verlauf war ich jedoch ziemlich card dead. Daher gab es kaum Entwicklungen bei mir. Im zweiten Level dann der erste Rückschlag. Nachdem ich mal wieder AQ hatte, callte ich nach einem open raise von mir das All In eines Short Stacks. Der präsentierte 10 10. Somit gab es den berühmten coin flip. Auf dem Flop kam dann sofort mein A und auf dem Turn sogar die Q. Aber wie ihr ja alle wisst, gibt es auch noch einen River. Und da schlug natürlich die 10 ein. Bääääm. Danach passierte dann nicht viel. Die Karten wollten einfach nicht so, wie sie sollten. Im fünften Level war es dann soweit. Mit der verbotenen Hand (A 10) schob ich meine gesamten Chips über die Linie. Der Spieler hinter mir zahlte mit KQ. Doch schon der Flop (AA10) war ein Traum, sodass ich meinen Double up hatte. Nach sechs Levels und dem Dinnerbreak - in diesem ging's schnell ins Hotel zurück um Tina aus der Patsche zu helfen, da ihre Schlüssel nicht funktionierten - war ich noch ganz guter Dinge. Das hielt jedoch nicht lange an. Denn in Level 7 war es dann soweit für mich. Nach einem min-raise aus früher Position schob ich meine gesamten Chips mit JJ wieder mal über die Linie. Der Chipleader callte mit AK. Und erneut lag ich bis zum River vorne, ehe das verdammte A einschlug und der Youngster einen Pott von 12500 Chips einsammelte. Und was war mit mir? Ich war einfach nur gefrustet. Aber das ist eben Poker. Schade. Hätte ich die Hand gewonnen, wäre der Weg ins Geld durchaus machbar gewesen. So aber musste ich mich als 720er der 2779 Spieler nach rund sieben Stunden Spielzeit verabschieden.

Aus Sicht von Torsten sah es wie  folgt aus:
Mein Turnier wäre beinahe zu Ende gewesen, bevor es begonnen hatte. Neben meiner Quittung für's Buy In, mit der Platzkarte wollte der Dealer auch meinen Ausweis sehen. Da der  Reisepass im Hotel lag, gab ich ihm meinen Führerschein. Bei der Registrierung hatte ich allerdings den Reispass genommen. Und das war das Problem. Der Floorman musste entscheiden.
Und  zum Glück entschied er zu meinen Gunsten. Sonst hätte ich noch mal ins Hotel zurück fahren müssen, und hätte mind. 30 Minuten verpasst.
So aber konnte es los gehen. Mir  wurde lediglich auferlegt, daß ich am 2. Tag, falls ich die Payouts erreichen würde, meinen Reisepass mitbringen sollte.
Auch bei mir hielt sich die Nervosität in Grenzen. War wohl ganz gut, daß wir die  ersten Eindrücke schon vor 2 Wochen gesammelt hatten. Jetzt war  es beinahe  so, wie  bei jedem anderen Multi-Table Liveturnier, daß ich bisher gespielt hatte.  An die Buy-in Summe  hab' ich nicht mehr  gedacht. Gut so.

Im ersten Level bekam ich dann direkt gute  Karten und konnte  meinen stack ein wenig ausbauen.
Da an meinem Tisch aber alle  recht vorsichtigt  agierten, wurden kaum große Pötte ausgespielt.
An den Tischen ringsum hörte man denoch hin und wieder "Seat open". Ich glaube, das erste mal nach gut 10 Minuten !!!!

Im weiteren Verlauf des Turniers konnte ich ein paar mal durch kleine raises vor dem Flop die blinds kassieren. Wenn ich mal gecallt wurde, dann reichte zumeist eine contibet.
Danach lief' eine ganze Zeit lang nix, und der Chipstack schmolz dahin. Bald war ich unter average und im Bereich der "push or fold"-Phase.

Vor dem Dinnerbreak hab' ich dann das erste mal die luckbox  geöffnet. Ich schob meine Chips mit A,9 suited in die Mitte und bekam nen call von A,Q
Das Board  brachte  5,5,6,7,8   rainbow.  Danke. Wieder hin setzen.
Nachdem wir in der Dinnerbreak  von unserer Rettungsaktion zurückkamen, wollten Kai und ich noch nen kleinen Snack zu uns nehmen. Schließlich haten wir  heute  außer 'nem Kaffee  noch nichts gehabt.

In der "Poker-Kitchen" konnten wir  nun endlich die  geschenkten $ 10 von unserer Players Card umsetzen.  Das  einzige, was  dabei allerdings ohne Zuzahlung zu bekommen war, war  ein Stück Pizza für  US-$ 9,50.   Egal. Her damit. Die Players Card allein hat dann aber doch nicht  gereicht.
Wir  musste auch noch unseren Ausweis  zeigen !  Die spinnen die Amis.  Ausweis zeigen um Pizza zu kaufen ?? Naja. Hier zumindest reichte  mein Führerschein.

Wieder im Turnier ging es weiter  wie  zuvor. Immer unter average chip count, und wenn ich unter 10 Big Blinds kam, wurde die erstbeste  brauchbare Hand  für ein "all in" genutzt.

Eine kurze  Zeit lang hatte ich das Vergnügen mit Pokerstars Pro  Liv Boeree  am selben Tisch zu sitzen.
Die  hatte  auch nicht  mehr  Chip als ich und entschloss sich ihr  Glück  mit  J,9  suited zu versuchen.
A,Q  hielt dagegen, und  Liv  war  raus.   Tja. Mit der Hand muss man auch umgehen können. Nicht wahr, Uwe  ? Kurz danach wurde  unser Tisch aufgelöst. Inzwischen waren wir  in Level 8.  Also bereits über  7 Stunden netto  gespielt. Und das  Feld  war auf  ca. 600 Spieler geschrumpft.
Dann die nächste  Schlüsselhand  für  mich. Qh,Jh . Ich stellte erneut rein und  dieses mal bekam ich nen call. Kd,Qd.  Verdammt, sah nicht  gut  aus. Und der Flop mit  Ad, Ks, 7d     reduzierte mich zum 3-outer.  o.k.  Noch mal die  Luckbox  aufmachen.   Turn:  blank.  River:  Tc  !!  Thanks, dealer for keeping me  alive. O.k. dem bigstack, der mich gecallt hat, hat's  auch nicht  wirklich weh getan.

Wieder Pause nach Level 8.  Das Feld  inzwischen unter 500. Und  darunter  viele Shortstacks.
Viele davon hatten offenbar weniger Glück als ich, und  so wurden nach und nach  die  Tische  aufgelöst.
So langsam glaubte ich an meine Chance  die Geldränge  zu erreichen. Spätestens als ich zum ersten mal die Asse  bekam und jemand  vor mir  all in ging.  Die  Rockets haben ihre Pflicht erfüllt und ich war wieder knapp unter average.
Kurz darauf noch mal Asse für mich im Big Blind.  aber  alle  foldeten und ich kassierte nur die blinds.  Egal. Das war mir  lieber, als  jetzt kurz vor der Bubble raus zu fliegen.  Gegen 1.00 war es dann soweit.  Platz  298 - der letzte  vor den Geldrängen wurde ausgespielt. Danach die  Ansage  über die Lautsprecher: "Ladies and gentlemen. You've reached the money ranks".  Applaus  !!!!!
Kai war der erste Gratulant  und  kam in den eigentlich abgesperrten Bereich um mir auf die Schulter zu klopfen.
Inzwischen war mein chipcount bei 23k.  Immer noch unter  average, wie  eigentlich schon den ganzen Tag. Aber das  erste  Ziel ist erreicht ! Bis Level 11 wurde noch gespielt und dabei die 2. Auszahlungsstufe erreicht.  Zwischendurch eine  ca. 20-minütige Unterbrechung, da man sich offenbar irgendwo  verrechnet hatte, und nun raus finden musste, ob der Bubbleboy auch wirklich der Bubbleboy ist.
Am Ende  des Tages wurden meine verbliebenen 14.4k  Chips in eine Tüte gepackt und versiegelt.


Um 13.00 Uhr  geht's  weiter. Hoffentlich noch lang  :-)

Auf dem Rückweg meldet sich dann bei uns beiden der Magen. Nicht lang gefackelt und ab zu Mc Donald's. Am Drive in - es dauerte ziemlich lange - schnell zwei Angus-Burger und zwei Cheeseburger bestellt ( kann man sich ja mal gönnen nach so einem erfolgreichen Tag ) und dann ab ins Hotel. In Torstens Zimmer schnell reingehauen und dann ging  es doch zügig ins Bett. War doch ganz schön anstregend der Tag. Und Torsten muss ja fit sein für Tag 2 des WSOP Events. Kai verkündete Tina noch schnell die guten Neuigkeiten und schob ihr einen Cheeseburger in den Mund und dann fiel auch schon die Klappe.......







1 Kommentar:

  1. Bei AD gegen 10 10 habe ich einen Fehler gesehen,oder wie ein bekannter immer sagt
    die einen sagen so die.....................
    Zu Liv Boeree ( das geht garnicht ).

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