Tag 16
Nachdem die Nacht in Beaver gut verlaufen war, kam es heute morgen doch zu einigen Problemen. Keine, die man nicht lösen konnte. Aber doch auf ihre Art und Weise etwas belastend. Schuld daran war das gute amerikanische Essen am Vorabend. Doch nein. Halt. Es war ja mexikanisch. Sei's drum. Auch das hatte seine Wirkung nicht verfehlt, wie man an Kai deutlich erkennt. Auch Tina war regelrecht geschockt und hatte flugs einen neuen Spitznamen kreiert: Du Klärwerk haute sie ihrem Mann einfach mal so um die Ohren. Warum nur ?
Nachdem sich alles verzogen hatte, ging's auch schon weiter on the Road. Zum Glück hatten wir ja am Vortag so richtig Meilen gefressen, so dass wir es bis zu unserem ersten erklärten Ziel nicht weit hatten. Cedar City sollte es sein. Dort wollten wir nicht nur unser Frühstück zu uns nehmen, sondern zudem das erste deutsche Länderspiel der EM in einer Sportsbar - die hatte Torsten im Internet ausgemacht- genießen. Allerdings hatten wir die Rechnung ohne die Portugiesen gemacht. Die hatten scheinbar einen guten Draht zu den Amis und unser Vorhaben schon im Vorfeld durchschaut. Mit Schildern dieser Art wollten sie uns in die Irre locken. Schon etwas link, oder ?
Wir hatten aber ja unsere Karte dabei und erreichten folgerichtig auch unser Ziel. Dort führte uns der erste Weg zu einer Bank. Schließlich brauchten Kai und Torsten ja noch etwas Bargeld, da man in Amerika seinen Kaffee zwar mit der Kreditkarte zahlen kann, doch für das Pokerturnier nur Cash erlaubt ist. Gut. Ihr Vorhaben bei der State Bank war dann auch schnell gescheitert, da unsere Karten nicht funktionierten. Vielleicht hätten wir es mit dem Auto beim "Bank Drive-In" versuchen sollen.
Nützt ja nichts. Hatten ja eh noch genug Zeit bis zum Länderspiel. Daher wurde schnell ein Supermarkt aufgesucht, da Tina ihren Vorrat an Obst und Tomaten noch auffüllen musste. Als sie dann aber den Kuchen-Tresen erblickte, war sie eigentlich schon wieder satt. Mit den Worten "Die spinnen, die Amis" kommentierte sie die Vorliebe für süße Leckereien. Und das hier ist nur eine kleine Auswahl - die spinnen wirklich. Da es im Supermarkt auch eine Bank gab, schlugen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Juchu.
Nach dem Verlassen des Supermarktes wurde erstmal gefrühstückt. Zumindest Torsten und Kai. Tina war schon beim Anblick der vollen Teller an den Tischen neben ihr bedient. Ok. Die Portionen waren auch nicht klein, aber man musste ja auch nicht alles aufessen. Danach suchten wir dann die Sportsbar. Dafür benötigten wir einige Anläufe. Als wir sie dann endlich gefunden hatten, entschieden für uns jedoch spontan zu einer Kursänderung. Da Tina ohnehin keine große Lust hatte und sich dort auch nicht die Zeit vertreiben konnte, willigten Torsten und Kai sofort ein und wir machten uns direkt auf den Weg in Richtung Zion National Park. Eine gute Idee, wie sich herausstellen sollte. Auf dem Weg dorthin, machten wir Bekanntschaft mit einem Baum, dessen Aussehen uns bekannt vorkam. Auch in den USA scheint es üblich zu sein, dass die Schuhe eines Bräutigams im Vorfeld aufgehängt werden müssen.
Und dann waren wir endlich am Ziel angekommen. Dem Zion National Park. Wir waren gespannt, ob er den Erwartungen standhalten konnte. Schließlich hatten wir auf der Fahrt dorthin bereits beeindruckende Bilder im Kolob Canyon in uns aufgesogen.
Wie unschwer zu erkennen ist, gab es die üblichen Postkartenmotive einmal mehr im Überfluss.
Irgendwann war es dann soweit. Nachdem im Auto über die "Huber-Buam" gesprochen wurde, ließ sich Kai nicht lumpen. Ist doch gar nicht so hoch, hatte er mit genügend Abstand zu den "Hügeln" noch gesagt, eher er sich auf eine "halsbrecherische" und "schweißtreibende" Klettertour machte. Eigentlich hätte er sich nur das T-Shirt ausziehen müssen und der "Cliffhanger" hätte seine Fortsetzung gefunden.
Im Zion Park gab's zwei Touren. Als wir die erste - die Fotos können nicht mal ansatzweise die Eindrücke wiedergeben - waren wir guten Mutes in Richtung der zweiten Tour gestartet. Das gestaltete sich jedoch als nicht so einfach, da die Straßenverhältnisse definitiv nicht optimal waren. Vermutlich hätte es uns somit viel zu viel Zeit gekostet. Als wir endlich mal Wasser erblickten, wollten wir natürlich sofort unsere heißen Füße ins kalte Nass halten. Dabei war uns kein Hindernis -auch keine Verbotsschilder - heilig, wie Tina deutlich dokumentiert.
Also entschlossen wir uns für den Rückweg in Richtung Vegas. Schließlich hatten wir dort ja auch noch einige Dinge zu erledigen. Das ging jedoch nicht ohne einen weiteren Zwischenstop. Torsten hatte quasi aus den Augenwinkeln im Nichts ein Stück fruchtbaren Boden ausgemacht. Schnell den Anker unseres Impalas geworfen und schon war der erste deutsche Claim im Hoheitsgebiet des Zion National Parks abgesteckt. Mal gucken, wie die Ernte dann ausfällt.....
Danach ging's dann weiter Richtung Sin City. Noch gute 2 Stunden Fahrt lagen vor uns.
Während dieser Zeit wurde der perfekte Plan geschmiedet. Zunächst wollten wir ins Hotel Monte Carlo, in dem wir ja ab morgen ohnehin bereits 2 Zimmer gebucht hatten. Eventuell könnten wir ja einen Deal aushandeln für eine zusätzliche Nacht heute, wenn wir danach statt der gebuchten 2 Doppelzimmer dann nur 1 Doppel- und ein Einzelzimmer nehmen für die gesamte Zeit.
Danach wollten wir dann ins Rio's und unsere Anmeldung für's Turnier erledigen.
Im Parkhaus des Monte Carlo angekommen, machten wir uns direkt auf dem Weg zur Lobby. Dieser führte dem Geruch nach zu urteilen durch die Toiletten. Im Gang gab es zudem scheinbar den Brauch seine Schuhabdrücke an der Wand zu verewigen. Nach einem erneuten: "Die spinnen, die Amis"
folgten wir aber jenem Brauch. Vielleicht bringt es ja Glück ?
Trotz harter Verhandlungen beim Check-in, inkl. Gespräch mit dem Supervisor, ging unser Plan nicht ganz auf. Aber wir bekamen dennoch einen sehr guten Kurs angeboten für ein Zimmer für die zusätzliche Nacht. Der große Vorteil: Eine unserer bestehenden Buchungen ab morgen wird damit direkt verknüpft, sodass wir das Zimmer direkt behalten. Ab morgen können Kai und Tina dann auch das erste mal nach 2 Wochen wieder ausschlafen. Torsten bezieht dann sein eigenes Zimmer.
Kaum auf dem Zimmer musste erstmal das W-Lan Netz gekapert werden. Klappte hier im 9. Stock allerdings nicht so gut. In der Lobby dafür umso besser.
Apropos Lobby: Was dort wieder an kuriosen Gestalten herum lief, ging auf keine der geschätzt 400.000 Kuhäute, die wir in letzter Zeit gesehen hatten. Ich sage nur: "Fooooooooooood"
Da gab es wieder Gruppen die wilder verkleidet waren, als die verrücktesten Junggesellenabschieds-Gruppen, die man daheim so triftt.
Und ein Motto scheinen hier alle zu haben: "auffallen um jeden Preis"
Inzwischen war es 19.00 Uhr und Kai und Torsten machten sich auf den Weg ins Rio's.
Tina blieb indes auf dem Zimmer und versuchte schon mal sich ein wenig auf die kommenden Tage vorzubereiten, in denen sie ja eventuell viel Zeit alleine verbringen muss/kann/darf.
So hoffen zumindest Kai und Torsten. Denn das würde bedeuten, dass man einen "deep run" im Turnier hinlegt.
Die Registrierung verlief erstaunlich schnell und einfach. Players card präsentiert, Pass vorgelegt und das Buy-in in cash durch die Gitterstäbe geschoben.
Schon wurden uns die Teilnahmekarten mit Details zum Saal und Tisch-Nr. ausgehändigt.
Kai und Torsten spielen übrigens in 2 unterschiedlichen Räumen.
Die genaue Teilnehmerzahl im Turnier ist noch unbekannt, dürfte aber um die 4000 liegen
Zurück in unserem Hotel stürzten wir uns noch auf das Buffet im hauseigenen Casino.
Die Zeiten, als so etwas in Vegas um die US-$ 5,- kostete, sind leider vorbei.
Satte 24,99 pro Person wurden fällig. Und das beinhaltete nur alkoholfreie Getränke.
Für diese stattliche Summe durfte man dann ja hoffentlich etwas ganz Besonderes erwarten.
Nun ja. Diese Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt. Zwar haben wir in diesem Urlaub schon deutlich schlechter gegessen, aber für $ 25,- gehen wir beim nächsten mal lieber in ein Steakhouse.
Da wir weiterhin Lust auf ein Bier verspürten, aber nicht gewillt waren US-$ 7,- für eine Flasche beim Buffet zu zahlen, gingen wir einfach 2 Räume weiter.
Im "Cafe" war gerade happy Hour. Bier vom Fass US-$ 2,-
Kai und Torsten zögerten nicht. Für Tina wurde ein Caipirinha bestellt. Und das brachte das Personal dann scheinbar schon ordentlich ins Schwitzen. Nachdem wir die Bestellung bei 3 Bedienungen insgesamt 4 mal vortrugen, und in der Karte auch noch mal mit dem Finger darauf zeigten, hatte man scheinbar endlich verstanden was wir wollten.
Wir vermuten mal, das es die erste Caipirinha-Bestellung seit seeeeeehr langer Zeit war.
Und das für stolze US-$ 10,- präsentierte mickrige Glas mit lustlos zusammengepanschter Fertigmischung + Eis hatte den Namen Cocktail nicht ansatzweise verdient.
Jetzt wurde es aber auch noch Zeit unser Glück schon mal ein wenig auf die Probe zu stellen.
Kai hat dabei hoffentlich noch nicht sein ganzes Pulver verschossen, indem er beim "deuces wild" Videopoker gleich mal 'nen Royal Flush zog.
Mit diesem Erfolgserlebnis machten wir uns auf den Weg auf unser Zimmer.
Schließlich muss ja noch der Blogeintrag geschrieben werden. Und etwas Schlaf vor dem anstrengenden Turnier wäre auch nicht verkehrt.
Und nun drückt uns die Daumen, dass es bis zum nächsten Eintrag noch etwas länger dauert.
Den Namen Klärwerk hast du aber auch sowas von verdient? ( Kackvogel ).Ich wusste garnicht das Sylvester Stallone einen Zwillings-Bruder hatte Kai Stallone.
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