Dienstag, 12. Juni 2012

Ein Tag zum vergessen

Tag 18

Gegen 08.45Uhr klingelte das Telefon auf  Torstens Zimmer.
Kai erkundigte sich, ob man schon ausgeschlafen hatte.
Nach einer erfrischenden Dusche  kamen Tina und Kai dann rüber auf Torstens Zimmer.
Nun konnte auch Tina ihre Glückwünsche  los werden.
Und als nächstes wurde dann erstmal der Blog-Eintrag für den Vortag geschrieben..

Danach ging's dann wieder in's Rio. Ein "Problem" gab' es noch zu lösen. Und dafür wollten wir  uns frühzeitig auf den Weg machen.
Zwar sind  Pokergewinne in Deutschland steuerfrei, jedoch nicht in den USA.
Das  I.R.S.   zieht normalerwesie  direkt  mal  30% vom Gewinn ab. Den muss man sich dann als nicht-U.S.-Bürger  umständlich über eine Steuererklärung zurück holen.  Hierzu braucht  man eine entsprechende Steuernummer.
Wir  hatten im Vorfeld schon ein wenig  darüber gelesen, und wussten entsprechend, was wir zu tun hatten.  Nach einer  kurzen  Frage  am Counter wurde uns mitgeteilt, dass wir die  ITIN-Tax number zusammen mit der Auszahlung am Schalter beantragen können.


Gut. Das ging ja jetzt recht fix. Also hatten wir noch 'ne knappe Stunde Zeit. Ran an die Daddelmaschinen im Casino. Hier bekommt man als Spieler ja schließlich die Getränke umsonst. Nur ein kleines Trinkgeld für die sehr leicht bekleideten Kellnerinnen sollte man geben.
So kamen Kai und Torsten dann auch zu ihrem Kaffee. 
 Und ganz erfolglos war die Spielerei auch nicht.
O.k.  Der "big win"  waren umgerechnet  nur $ 6,52.  wir  saßen an den 1-cent slots.
Welche Summen man spielt ist ja  egal. Uns ging's um die Gratis Drinks. Und die bekommt man hier eben auch. Und man riskiert kein Vermögen an den Automaten.

Dann wurde es langsam Zeit in den Spielersaal zu gehen. Auf dem Weg dorthin entdecke Torsten einen weiteren Profi.  Huck Seed  ließ sich in der Lobby  gerade  die  Schuhe polieren.
Da wollten wir  nicht  stören und nach 'nem Foto fragen. Aber  hätte sicher  witzig  ausgesehen mit  Kai  neben dem langen Lulatsch.

Also weiter zum Tisch. Der war für die Zuschauer sehr gut  einsehbar. Kai und Tina bezogen Position an der Rail. Torsten durfe an den Tisch  und  stapelte  seine  verbliebenen Chips.
 Torstens "Stapel"  ist der  kleine, unscheinbare  hinter der prall gefüllten Tüte. Wie man sieht,  saßen 2 Monsterstacks  direkt rechts von ihm. Einer davon war der aktuelle Chipleader nach Tag 1  ( Edward Locke  - Nie  gehört den Namen )


Als dann alle  Spieler endlich am Tische waren und die Stacks  aufgetürmt wurden, ging es auch schon los.
Die Blinds  bei 600/1200  + Ante  100.  Dealerbutton auf Platz 10 ( unbesetzt).  Torsten sitzt auf  6.

Torstens erste Hand:  9,4 . fold.
Torsten zweite Hand: 9,2.  fold
Torstens dritte Hand: 8,9 suited.  All in !! Alle  folden, bis zum Chipleader im Big Blind.  Der findet A,Q suited und hat damit natürlich 'nen einfachen call.
Am Flop kommt dann auch schon das  As und  die  Chancen schrumpfen. Am Turn eine 9.  Noch ist alles  möglich. River blankt dann allerdings, und nach handgestoppten 3 Minuten 15 Sekunden war es dann vorbei :-(  . Gut. Der ein oder andere  hätte sich eventuell noch zur 3. Auszahlungsstufe  gefoldet  ( 17 andere hätten dafür  vor Torsten raus fliegen müssen ),  aber man will ja  gewinnen. Und  solange man noch ein paar chips und ein wenig "fold equity" hat, ist man im Rennen. Einmal aufdoppeln + Antes und Blinds, und man wäre wieder bei Average chipcount gewesen.
Nun ja. Wollen wir uns mal nicht über  mangelndes Glück beklagen. Schon o.k.

Danach ging's dann in die area, die Torsten gerne etwas später betreten hätte - dem Payout.

Ganz wichtig: Zuvor wurde noch genau geklärt, dass man auch ja alles bekommt. Und nicht gleich 30 % Tax von der USA abgezogen wird. Gesagt, getan. Dabei benötigte man diese Nummer gar nicht unbedingt. Es reichte einfach der deutsche Reisepass. Umso besser. Und mit den Dollarnoten in der Hand sah Torsten, auch wenn ihn das frühe Aus schon etwas ärgerte, dann schon etwas besser gelaunt aus.

Und was macht man mit so viel Kohle in der Hand? Richtig. Shoppen. Um nicht so viel Geld auszugeben, suchten wir uns extra eine kleine Mall aus. Sie war in der gesamten Größe komplett nicht zu überblicken. Die spinnen die Amis. Tina: "Das ist ja eine Stadt". Nun gut, auch das bekamen wir hin. Zum Glück waren die Wege nicht so verwinkelt, sondern es hatte alles seine Ordnung. Also begaben wir uns mitten in den Shopping-Wahn und waren rund drei Stunden on fire.

Wie unschwer zu erkennen ist, waren wir auch erfolgreich. Zumindest Torsten und Kai. Tina ging scheinbar leer aus......Rollenwechsel par excellence oder ?????

Nach rund drei Stunden meldete sich dann der Magen. Schließlich hatten wir ja noch nichts richtiges gegessen. Also schnell zum Wagen zurück und ran ans Buffet. Das war unser Plan. Dabei hatten wir jedoch die Rechnung ohne Torsten gemacht. Auf halben Weg zum Parkhaus guckte er auf einmal ziemlich entgeistert. Was war passiert ? War ihm das frühe Ausscheiden erst jetzt so richtig bewusst geworden ? Das hatten wir eigentlich doch schon abgehakt. Nein. Wenn es nur das gewesen wäre. Jetzt kam die Krönung des Tages (dachten wir zumindest zu diesem Zeitpunkt). "Hat jemannd von euch den Autoschlüssel? Ich habe ihn nämlich nicht" war von ihm mit zittriger Stimmer zu hören. Ok. Tina hat in ihrer Tasche ja immer extrem viel Platz. Aber der Schlüssel war nicht drin. Torsten ging noch einmal in sich und dann kam's. "Ich glaube, den habe ich beim anprobieren von Schuhen in einen Karton gelegt". Suuuuuuuuuuuuuuuuper. Das ist ja einfach. Einfach zurück in die diversen Schuhgeschäfte in denen wir waren und mal eben so gefühlte 2000000000000 Kartons aufgemacht. Klingt einfach, oder ? Also machte er sich auf den Weg, während Tina und Kai ein Sonnenbad auf dem Gang zum Parkhaus genossen. Wie romantisch. Sicherheitshalber überzeugte sich Tina davon, dass der Impala noch da war. Er war da.
Irgendwann kam Torsten dann zurück und gab das erlösende Zeichen. Nachdem er die Mall abgelaufen hatte, wurde er bei Nike fündig.Wie der Zufall es so wollte, lag der Schlüssel tatsächlich noch im Schuhkarton. Puuuuuuuuuuuuh.
Zurück im Hotel machten wir uns dann über's Buffet her, ehe wir uns noch zu einer kleinen Zocker-Session entschlossen. Dabei setzte sich Tina "todesmutig" an die von ihr so gehassten Slotmachines und investierte den von einer Kundin geschenkten "Glücksdollar". Die Freude war jedoch nicht von langer Dauer, da Tina sich scheinba den falschen Automaten ausgesucht hatte. Na gut. Zumindest gab es nach gefühlten drei Stunden wenigstens etwas zu trinken.




 Im Anschluss ging es auf den Strip. Wieder einmal liefen uns die verrücktesten Typen über den Weg. Für Torsten und Tina jedoch kein Problem, ließen sie sich umgehend mit Elmo und Graf Zahl ablichten. Dass sie dafür natürlich auch in die Tasche greifen mussten - man hätte es ahnen können. Aber den Dollar hatten sich die beiden - was müssen die geschwitzt haben - auch redlich verdient.



 Im weiteren Verlauf des Abends hatte es dann den Anschein, als wäre Tina vom Vampir-Virus infiziert worden. Oder wie soll man dieses Bild sonst deuten ?
Nachdem wir  zunächst  am Bellagio die  Wasserfontänen bestaunt hatten, und es auch beim Venetian  einiges zu sehen gab, wollten wir  noch weiter zum Treasure  Island, wo allabendlich eine imposante Show geboten wird.  Auf  dem Weg dorthin kamen uns wahre Touristen-Horden entgegen. Diese  hatten gerade  eine  dieser Shows  gesehen.  Angekommen stellten wir dann fest, dass es bis zur nächsten Vorführung noch über eine Stunde  dauern sollte. Tinas Füße taten inzwischen weh, und ihr war nicht  länger nach laufen zumute. Wie  gut, daß es  vor'm  Hotel direkt eine interessante Bar  gab.
Also rein in's "Frog's"  Und da der gesamte  Urlaub ja auf  uns wie ein wahrer Jungbrunnen wirkt, durften wir alle 3  am Eingang erstmal unsere  Ausweise zeigen, um zu belegen, dass wir  schon erwachsen sind.

Wir  bekamen einen Tisch diret mit Blick auf die  künstliche Bucht, in der später das Spektakel aufgeführt wird. Bingo. So wollten wir's haben.
Kurz die Karte studiert, und bestellt.  Torsten wollte schon immer mal ein $15,- Bier aus einer Plastik-Blumenvase  trinken.....


Mit jeder der  Vasen  gab's die  Chance, eine weitere zu gewinnen. Dazu musste man nur  3 Frösche würfeln.

Das probieren wir  doch mal. Dumm nur, das es auf  jedem Würfel nur  1 Froschsymbol gibt. und die  anderen 5 Seiten mit Anweisungen bedruckt waren. Und man hatte auch nur  einen Versuch.
Hier mein Ergebnis:

 Eigentlich hab' ich versucht  unsere  Kellnerin zu überreden sich im Kreis zu drehen und zu saufen. Aber die  zierte  sich. Also bestellten wir  irgendein Zuckerwasser auf  ihre Empfehlung.
War nicht so der Hit....


Dann ging auch bald die Show los. Und wir mussten feststellen, dass die Plätze drinnen gar nicht  so ideal waren. Aber  man konnte  doch einiges erkennen.


Auf dem Weg zurück ging's dann noch am künstlichen Vulkan des Mirage  vorbei, und wir  hörten ständig um uns herum deutsche  Stimmen. Schnell wurde klar, daß Bernd und Gislea  aus  Meck-Pomm
in's selbe Hotel mussten.  Ein paar Meter legten wir  gemeinsam zurück  und tauschten ein paar Erlebnisse  aus.  
Jetzt wollten wir  noch 'nen günstigen "Absacker" trinken. Also wieder an die  Penny-Slots  und  auf  die  erste Kellnerin gewartet um zu bestellen. Hat dieses mal ein wenig gedauert, und Tinas  Wein war  erst im 3. Versuch  auf dem Tablett.
So langsam wurden wir müde, und beschlossen den Tag nach viiiiieeeeeel  Input  zu beenden. Wir  schlenderten zurück zur  Lobby zu den Fahrstühlen.
Nun kam es zur zweiten Krönung des  Tages. Wie  gesagt: "ein Tag zum vergessen"
Dieses mal war es Tina, die fragte: "hat einer von euch die Kamera ?"
Kai und Torsten verneinten. Auch das  durchwühlen der Nicht-Handtasche brachte keine Kamera hervor.
Tina wusste 100%ig, das sie an den Slotmaschinen noch Fotos gemacht hatte. Also schnell zurück. Hoffentlich liegt sie da noch.
Tina wurde ungesund blass im Gesicht. Schließlich war die Kamera ja auch nur  geliehen. Stoßgebete  wurden gen Casinodecke  geschickt.

An den Automaten dann traurige Gewissheit. Kamera weg :-(  Da war  schon jemand vor uns da.
Die letzte Hoffnung:  jemand  vom Service könnte das Teil eingesammelt haben. Schließlich standen die Stühle auch ordentlich arrangiert vor den Automaten. So hatten wir den Platz nicht  verlassen.

Torsten schnappte  sich die erstbeste Angestellte  und  folgte ihr.  Und was soll ich sagen ?  Hier kehrte das Glück zurück, das heute mittag am Pokertisch Pause hatte. Freudestrahlend konnte  Tina die Kamera  wieder in Empfang nehmen.


Nach einem Chicken McNuggets  Nacht-Snack  ging's dann endlich zu Bett.  Und wir hatten tatsächlich alle  noch den Zimmerschlüssel !!

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