Donnerstag, 7. Juni 2012

ganz viel Gegend. Sonst nix

Tag 14 startete um halb 8, als der Geräuschpegel im Haus wieder deutlich anstieg.
Nachdem wir uns von Mike und den Kids verabschiedet hatten ( Mary hatte das Haus  bereits um kurz nach 6 verlassen, um zur Arbeit zu fahren )  fingen wir an die Koffer zu packen und den am Vorabend  begonnenen Blog-Eintrag zu schreiben. Eine gute Stunde brauchten Kai und Torsten noch, um die  Anekdoten von Tag 13 zu schreiben. Als es daran ging die  Daten dann in's Netz zu stellen, passierte es. Nachdem  Horst  ( Name von der Redaktion geändert )  versehentlich die Displaygröße geändert hatte, und dies nicht  mehr zurück ändern konnte, versuchte es  Fritz ( Name von der Redaktion geändert ).  Dies resultierte aus unerklärlichen Gründen darin, dass der komplette Blogeintrag gelöscht wurde !!  Alle Versuche von  Dieter und Harald ( Namen von der  Redaktion geändert )  die Daten wiederzufinden  verliefen erfolglos.
Also  musste der  gesamte  Beitrag nochmal verfasst werden. Was tut man nicht alles für die Fangemeinde :-)
Tina vertrieb sich dann die  Zeit damit in der  Kelly-Küche  etwas  Ordnung zu schaffen.
Dies  wurde dann anschließend auch von ihr  gebührend vor dem Kamin gefeiert


Statt wie  geplant um spätestens 10.00 Uhr los zu fahren,  wurde es dann fast 11.15 Uhr.
Und dabei hatten wir doch heute  jede Menge Strecke vor uns. Nachdem der Auftakt noch relativ unspektakulär verlaufen war, passierte es. Auf einmal tauchten von Schnee bedeckte Berge vor uns auf. Eine Tatsache, die wir im Grunde genommen nicht glauben konnten. Hatten uns unsere Augen etwa einen Streich gespielt? Doch selbst ein mehrmaliges Reiben der Augen sorgte für kein anderes Bild. Tina hatte zu Beginn des Trips zwar mal den Verdacht einer möglichen Fata Morgana geäußert, doch dafür war es definitiv zu kalt. Sollten da eventuell die Meister des Special-Effects aus den Universial Filmstudios wieder am Werk gewesen sein? Als dann aber sogar die ersten Sessellifte am Hang auftauchten, hatten wir endlich die Gewissheit - es war tatsächlich Schnee. Juhu. Dabei hatten wir doch Sommerurlaub gebucht...


In den Bergen machten wir dann noch einen kurzen Zwischenstop, damit Kai und Torsten ihren Kaffeekonsum noch ein wenig erhöhen konnten. Eigentlich sollte das Ganze auch mit einer Pinkelpause verbunden werden. Allerdings  waren im angesteurten Laden die  Örtlichkeiten noch im Bau.
Glücklicherweise befand sich aber auf der  anderen Straßenseite eine Bank. Nicht, dass wir  dort in den Tresor pinkeln wollten, aber es gab uns die Möglichkeit schon mal den ersten Schwung  Bargeld  abzuheben, damit wir  in Kürze  unser Turnier Buy-in  in Vegas  bezahlen können. Die  vielen Geldautomten, die  uns in letzter  Zeit  in der  Öffentlichkeit  unterkamen, wurden als  zu unsicher eingestuft. Lieber  wollten wir  einen nutzen, der in einer Bank aufgestellt  war.
Kai und  Torsten hoben das  jeweilige  Tages-Maximum  von USD 500,- ab. Mit den Scheinen ging's dann zum Schalter. Und dort sorgten wir  sicher für  etwas  Verwirrung. Denn entgegen der  Annahme der Bankangestellten  wollte wir nicht  in kleinere Scheine umtauschen, sondern bitte  in größere.
In der Bank glaubte man danach bestimmt, daß wir  irgendwelche  illegalen Geschäft  abwickeln wollen.
Also schnell ab zurück auf die  Straße.


Als die weiße Pracht verschwunden war, wurde es richtig hektisch auf der Straße. Torsten wurde mal so richtig gefordert bei dem Verkehr.  Und Tina und Kai wussten bei den ganzen Sehenswürdigkeiten gar nicht mehr, wohin sie zuerst gucken sollten. Na gut, auch das Nichts hat so seinen Reiz, wie wir alle nach einer gewissen Zeit feststellen mussten. Diese Weite ist aber auch ein Traum. Die Amis haben definitiv zu viel Platz in ihrem Land.


Dann Folgendes: Im Rückspiegel tauchte ein Streifenwagen auf. Torsten checkte noch mal die  vom Tempomaten befolgte Reisegeschwindigkeit.  72 MP/H.  bei erlaubten 70.  Kein Problem.
Vor uns ein Auto. Nur ein wenig langsamer als wir. Kurz den Blinker gesetzt und auf  die linke  Spur.
Inzwischen schloss der Cop auf.  Torsten schaute  vermehrt unauffällig in den Rückspiegel. Die  Weihnachtsbeleuchtung  blieb aus.  Gut  so.  Auch, wenn Tina sich etwas Action gewünscht hatte.
Als wir  den Überholvorgang beendet hatten und wieder einscherten, ließ sich der Cop etwas zurück fallen und schaltete die  Sirene ein. Die  galt  jedoch nicht  uns, sondern der völlig  harmlos wirkenden Omi  im Wagen, den wir  soeben überholt  hatten. Wir  waren sichtlich überrascht  ( Tina  sogar enttäuscht ). Was sollte  die  nette alte  Dame denn verbrochen haben ?

Irgendwann war Torsten dann in Anbetracht der nervlichen Anspannung auf der dicht befahrenen Straße an die Grenzen seiner körperlichen Belastbarkeit gestoßen. Als er kurz vor einer Ausfahrt eine Tankstelle erblickte, entschloss er sich dazu, dem Stress ein Ende zu bereiten. Nachdem Kai und Tina von der Toilette zurückkehrten ( Tina wurde auf dem Rückweg von einem richtigen Cowboy in Anbetracht der zahlreichen Motorräder für ein Biker-Girl gehalten ), suchte Torsten auch noch einmal das stille Örtchen auf. Zuvor drückte er jedoch Kai mit den Worten "Mach es dir schon mal bequem" den Schlüssel in die Hand. Ok. Das bedeutete am 14. Tag dann den ersten Fahrerwechsel auf diesem Roadtrip. Dabei war für unseren Mietwagen doch nur ein Fahrer zugelassen. Doch wie sagte Mike noch so schön - und der ist schließlich Anwalt und muss es ja wissen: "Ihr könnt ruhig tauschen. Da achtet hier eh keiner drauf. Sollte euch doch jemand anhalten, dann war Torsten eben schlecht. Falls alle Stricke reißen, müsst ihr mich anrufen. Ich hole euch da schon raus!" Kai hatte damit jedenfalls kein Problem. Warum auch ? Urplötzlich war es im Land der "Kartoffel-Esser", oder auch Oregon, auch völlig frei von jeglichem Verkehr und der Impala schnurrte wie ein Kätzchen.


Als Kai dann aber in gefühlten 500 Kilometern ( so weit konnte man auf der geraden Straße durch das unendliche Nichts sicher gucken ) ein riesiges Hindernis ausmachte, wurde er doch ein wenig nervös. Zunächst glaubte er sogar an einen Zeppelin auf der Straße, der auf den ersten Blick definitiv nicht zu überholen war. Oh Gott. "Wenn wir an dem nicht vorbei kommen, wird es noch ein verdammt langer Tag", war nur von Torsten zu hören. Zum Glück war es aber wie ( fast ) immer. Die Amis hatten uns mal wieder versucht zu überlisten. Als wir nahe genug dran waren, war klar zu erkennen, dass es sich nur um ein Mittelteil eines Windkraftrades handelte. Hätten wir aber auch gleich drauf kommen können. Schließlich hatten wir die Flügel ja vorher schon überholt.



Da es während der Fahrt keine großen Aussichtspunkte gab, vertrieb sich Tina mal wieder die Zeit mit der Kamera. Dabei hatte sie ein Faible für neue Motive entdeckt. Da es keine Häuser, Brücken oder Leitplanken mehr gab, entschied sie sich für den Himmel. Oder besser gesagt für die Wolken. Eine gute Entscheidung. Da konnte ihr wenigstens kein Auto vor die Linse fahren und sie somit nichts falsch machen....Aber die Schnappschüsse sind auch wirklich gelungen.

 


Kurz vor unserem Zielort in Ontario dann ein Wunder. In der Ferne tauchte etwas am Horizont auf. Sollte es tatsächlich noch so etwas wie Zivilisation geben ? Nein. Schon das nächste Ausfahrtschild raubte uns jegliche Illusion, denn es wies auf die Zementfabrik hin....

In Ontario angekommen, nach rund 450 Meilen, ging es wieder mal ins Motel 6. Kurz frisch gemacht und dann ab ins Country Kitchen. Eigentlich sollte es dort laut Torsten, so hatte er zuvor im Internet gegoogelt, Büffet geben. Da Torsten und Kai ziemlichen Kohldampf hatten, passte das nahezu perfekt. Ok, Büffet gab's nicht, doch lecker war's trotzdem. Beim rausgehen bot sich uns dann ein ziemlich seltsames Spektakel. Ein doppelter Regenbogen schillerte in den leuchtendsten Farben vom Himmel. Während der eine nur an den beiden Enden zu erkennen war, war der andere komplett. Tina und Kai machten sich sofort daran das Ende einzufangen. Denn bekanntlich ist dort ja eine Kiste Gold vergraben....


Doch alle Versuche blieben erfolglos. So ging es zurück auf's Zimmer. Dort hätte Tina dann gerne noch ein Stück Schokolade gehabt ( es lag definitiv an ihrem Weinkonsum ), doch damit konnten weder Kai noch Torsten dienen. Nicht schlimm. Sie ist auch so eingeschlafen -welch Wunder.



2 Kommentare:

  1. Zuviel Gegend ist langweilig,macht mal wieder ein bisschen Action.Trotzdem viele Grüße von uns und der Belegschaft.

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  2. Tina du siehst guuuut aus :-)

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