Mittwoch, 6. Juni 2012

Irrfahrt mit vielen Fehlern und Tinas Nebenjob

Tag 12 begann wieder gewohnt früh für unsere Reisegruppe. Wir nahmen noch 2 Gratis-Kaffee mit auf die Fahrt. Unser Ziel:  Über Portland nach Seattle.
Es wurde also Zeit den geliebten Pacific coast Highway zu verlassen und ein paar Meilen ins Landesinnere zu fahren. Dann auf der Interstate 5 Richtung Norden.
Bei unserem Tankstop in irgendeinem Kaff kurz vor der Grenze zum Bundesstaat Washington sprang
Tina aus dem Auto und knipste die Umgebung, während Kai und Torsten ein kurzes Gespräch mit dem Tankwart führten. Eigentlich wollten die beiden Insidertips über Portland erfahren.
Jedoch wird diese Satdt wohl vom durchschnittlichen Tankwart-Hinterwälder gemieden.
Aber immerhin wurde  Seattle als "nice" angepriesen.

Apropos Hinterwäldler: Hier wird noch mal deutlich, womit hier in der Gegend von Portland Geld verdient wird. Holz, Holz, Holz  und Holz......


Frisch betankt mit verhältnismäßig teurem Sprit rannte der Impala dem Etappenziel entgegen.
Die  Meilen wurden flott abgerissen.

Da wir noch nichts gefrühstückt hatten, und das Wetter nicht besonders gut war, beschlossen wir in Portland ein Einkaufszentrum anzusteuern. Das hier keine sales tax erhoben wird, sollte man ausnutzen. Schließlich lagen wir auch extrem gut in der Zeit. Unsere Ankunft in Seattle hatten wir  für den frühen Abend  angekündigt. Gegen 11.30 verließen wir die I-5 im Zentrum von Portland um die Mall anzusteuern, die in unserem RandMcNally Straßenatlas verzeichnet war.
Leider führte Kais Bedürfnis nach einer Toilette dazu, dass seine Navigationsfähigkeiten vorübergehend außer Kraft gesetzt wurden. Die gesuchte Mall haben wir nicht gefunden....
Und für die Pinkelpause nutzen wir eine kleine Bar/Spielothek. Bei der Gelegenheit konnten wir  auch gleich nen kleinen Drink nehmen.
Etwas entnervt und "ungeshoppt" machten wir uns wieder auf den Weg

Schon bald ließen wir Oregon hinter uns und erreichten Washinghton.  Tina schoss noch ein paar Bilder aus dem fahrenden Auto.
Hier zum Beispiel den "Tacoma Dome".  Dessen Besonderheit - so erfuhren wir später - die gesamte Dachkuppel wurde aus ??  genau:  Holz !  gefertigt. Von Innen sicher ein imposanter Anblick.


Weiter ging's nach Seattle. 

 Safeco Field. Heimat der Seattle Mariners  ( Baseball )

Tina beschloss, das sie  eindeutig zu selten auf den Fotos zu sehen ist. Aber dafür gibt's ja 'ne Lösung.


Trotz der kleinen Irrfahrt durch Portland war es immer noch recht früh, als wir Seattle erreichten.
Beim letzten kostenlosen Wi-Fi Spot hatten wir uns die Adresse eines großen Outelt Centers nördlich von Seattle ergooglet. Premium Outel in Tulalip, WA

Die Adresse:  Quil Ceda Blvd.  in Tulalip, WA
Schnell den RandMcNally  durchgeblättert. Tulalip ausfindig gemacht, und die 40 Meilen abgespult.
Exit 199 genommen. Links nach Tulalip abgebogen. So. Dieses Riesen-Center wird ja irgendwo ausgeschildert sein. Die  Gegend war allerdings ziemlich - naja - "ländlich".
Von Kai war nur zu hören: "ist noch ein Stück. Fahr' mal weiter".
O.k. wir  fuhren. Was wir dann allerdings in Tulalip  vorfanden,  lud nicht gerade zum shoppen ein




Also gut. Das war dann wohl der zweite  Reinfall des Tages. Offenbar wollen die unser Geld nicht haben. Kein Shopping. Wir machten noch 'nen kurzen Zwischenstop bei McDonalds.
Zur  selben Zeit  hatte  allerdings die lokale Grundschule wohl die selbe Idee. Es  herrschte  also ordentlich Betrieb.  Leider fanden wir  auch  keinen kostenlosen W-Lan Zugang, so daß wir noch mal die  Lage des Outlet centers  in Erfahrung  bringen konnen. Wir  beschlossen uns auf den Weg zu Mike zu machen.

Wir brauchten noch eine Kleinigkeit als Mitbringsel.  Für Mike 'nen Träger Beck's. Für die beiden Jungs und seine Frau Mary ein paar Leckereien.
Wir nahmen die nächste Ausfahrt zum Safeway Supermarkt.
Schlechte Idee.....  Wir  landeten mitten in der Rush hour  am größten Park and Ride Platz von Seattle.
Hier  pendeln die  ca. 100.000 Mitarbeiter von Boeing von ihrer Schicht nach Hause.
Egal. Da mussten wir jetzt durch. Und  zum Glück löste sich der Verkehr dann auch zügig auf.

Was dann folgte, lässt uns vermuten, daß Tina vor dem Urlaub einen lukrativen Vertrag mit Google abgeschlossen hatte, und sich verpflichtet hat die Datenbaken von Streetview  mit  ordentlich Material zu füllen. Tina knipste und knipste und knipste.  "Wir haben noch soooo viel Akku".
Nahezu jedes Straßenschild und sämtliche Häuser wurden auf der Speicherkarte der Kamera festgehalten. Am Ende unserer Tour gibt's eventuell auch noch ein "best of" Album  mit  den schönsten Schnappschüssen  von Leiplanken, Bäumen und Autos, die sich immer wieder mal vor das gewählte Motiv schoben.

Nachdem uns Mike dann irgendwann anmailte und sich nach unserem Eintreffen erkundigte, machten wir uns umgehend auf den Weg zu ihm. Wir vermuteten, dass er schon sehnsüchtig auf das erste Bier mit uns wartete. Hinsichtlich einer genauen Zeitangabe hielten wir uns jedoch zurück. Dafür hatten wir an diesem Tag bereits zu viel erlebt. Gleichwohl vertrauten wir jedoch darauf, dass Mike den Weg zu ihm nach Hause schon kennt. Somit folgten wir einfach seiner Beschreibung. Damit mussten wir auch nicht ständig "Fahr noch ein Stück" von Kai hören. Als wir dann gegen 19.10 die vermeintliche Adresse erreichten, wagte sich Kai "todesmutig" aus dem Impala und steuerte das "Kelly-Home" an. Er hatte seinen Buddy Mike zwar noch nicht gesehen, doch neben dem Kinderlärm hörte er auch eine vertraute Stimme heraus - wir waren richtig. Und das alles ohne Umwege. Juchu.


Im Haus angekommen wartete Mike schon mit seinen beiden Rackern Finn (links) und Henry auf uns. Obwohl: Den Namen Racker hatte eigentlich ja nur Finn verdient. Seine Scheu war extrem schnell verflogen und er nahm uns ( in erster Linie Tina, denn sie hatte die Schokolade dabei ) komplett in Beschlag. Auch Mike war gleich in seinem Element. Wir waren noch nicht komplett drin, da hatte er sich schon das erste von uns mitgebrachte Becks ( natürlich im passenden Werder-Glas ) eingeschenkt. Schnell noch eine kurze Führung durch's Haus, und dann machten wir uns auch schon auf den Weg. Bei der Führung verdeutlichte er Tina, dass sie hier auf ihre Alarmanlage verzichten kann. Denn direkt neben unserem Schlafzimmer lagen in Griffweite zwei Schrotflinten. Wow. Was geht hier denn ab ? Mike klärte uns jedoch schnell auf, dass er diese zur Entenjagd benötigt. Dabei verschwieg er jedoch nicht, dass das definitiv keine lohnende Sache für ihn ist. Denn bei der Vielzahl an Munition, die er benötigt, kostet ihn jede Ente ungefähr 45 US $. Häääääääh: Da haben wir aber einen großen Fehler gesehen. Da kann er doch auch einfach zum Chinesen gehen und Peking-Ente satt bestellen, oder ???


Dann gab' es noch eine kleine Führung durch die Behausung der Kelly-Family.


Anschließend machten wir uns auf den Weg Richtung Kneipe um ein paar Drinks zu nehmen.
Dieser führte uns durch den Regen ( und kalt war es auch ) direkt nach Downtown seines Viertels. Als wir dann an einer Kreuzung standen, hielt es Mike nicht lange vor der roten Ampel. Wie sagte er noch so schön: Das hat mich damals schon in Deutschland gestört, dass da so viele Schilder standen. Also ging er mit gutem Beispiel voran und scherte sich einen Dreck um die rote Ampel. Zu uns sagte er nur: Ihr könnt hier alles machen. Ich boxe euch da schon wieder raus. Schließlich bin ich ja Strafverteidiger....


Dort wurden umgehend Getränke bestellt und über alte Zeiten geplaudert. Das erstaunliche war, dass Mike, obwohl er schon extrem lange nicht mehr in Deutschland war, nichts von seinen Sprachkenntnissen verloren hatte. Im Gegenteil: Bis auf ein paar kleine Ausnahmen sprach er perfekt. Gleichzeitig übernahm er eine von Tinas Eigenkreationen und postete es gleich für seine US-Buddies auf Facebook - " unfucking-fassbar". Er sicherte sich gleich mal die Rechte daran.....


Ok, das "posen" muss Mike noch etwas üben. Oder was meint ihr???? Er kann aber auch vernünftig gucken. 


Die Kneipe gehört übrigens einem seiner Nachbarn, einem Engländer. Sachen gibt's....


Auf dem Rückweg, die Stimmung war schon etwas ausgelassener,  entschloss sich Torsten spontan zu seinem zweiten regelrechten Gefühlsausbruch.... Das Auto war aber auch schön.


Wieder zu Hause, nahmen wir noch einen Absacker. Wie man sieht, hatte sich Tina aber schon verkrochen. Es war aber auch schon extrem spät. Obwohl: Wer hat eigentlich dieses Foto gemacht ????? Sollte Tina doch noch nicht geschlafen haben ????? 


2 Kommentare:

  1. Wie kann man auf so einer Reise soviel erzählen? Wo ist die gute alte Postkarte hin? Uwe und vor allem Gisela haben sich heute bei der Mittwurst beschwert, dass die Euren Blog nicht aufkriegen - vielleicht sollte man sie mal wissen lassen, dass da ein www vor die Adresse gehört?!
    Munter!
    jw vonne Zeitung

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  2. Tina scheint ja wirklich ein mysterium zu sein... :) Beste grüße Mirko

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